Mittwoch, 16. November 2005

Suizid-Sorrows

Komm, setz dich her! Magst einen Kaffee? Nein? Dann vielleicht eine Zigarette?
Du denkst also über Selbstmord nach. Finde ich gut, dass du darüber reden willst. Wie lange spielst du schon mit dem Gedanken?
Du bist jedenfalls nicht allein damit. Immerhin sterben pro Jahr mehr Österreicher durch Suizid als durch Verkehrsunfälle. Und bei den Selbstmordversuchen, da kann ich nur raten, wie viele das sind. Sicher 10-mal so viele. Vielleicht sogar 20-mal. Ist aber nicht so wichtig.
Du glaubst also, dass Selbstmord eine Lösung ist. Wofür eigentlich? Siehst du es als eine Art Hilferuf? Willst du damit was in der Welt bewirken, etwa dass die Leute in deiner Umgebung umdenken? Glaubst du, dass es so nicht weitergeht, willst du eine Pause? Motive gibt es viele, sicher ist es nicht nur ein einziges. Aber für alles gibt’s auch einen anderen Weg.
Wie stellst du dir eigentlich deinen Selbstmord vor? Glaubst du, dass es Todsünde ist, weil in der Bibel steht, du sollst nicht töten, auch nicht dich selbst? Hat der Selbstmord für dich was Romantisch-Verklärtes, fühlst du dich wie der Werther im Buch von Goethe? Glaubst du an einen glitzernden Abgang, wie ihn die großen Stars mit ihren Allüren inszenieren? Ist es für dich die letzte und einzige wahre Freiheit, die der Mensch in seinem Leben hat, willst du Gott und den Tod austricksen? Das sind alles sehr schöne Vorstellungen, der Tod schaut aber anders aus.
Nehmen wir zum Beispiel erhängen. Erhängen ist die häufigste Selbstmordvariante. Nur keiner weiß, dass man locker lässig mal mindestens 4 Minuten in der Luft hängt, bevor man langsam seinen Löffel abgibt.
Oder erschießen. Ist zwar effektiver, macht aber einen Riesendreck. Und ein schöner Anblick ist das auch nicht, wenn der halbe Schädel weg ist. Und wenn du Pech hast, dann brauchst du 2 Tage zum Abkratzen, so wie der Vincent van Gogh. Arme Sau.
Oder aus dem Fenster springen. Oder vor den Zug schmeißen. Ist im Endeffekt vom medizinischen Standpunkt das gleiche, die inneren Organe werden zerquetscht, du verblutest auf dem Asphalt oder auf den Geleisen. Und wenn du Pech bzw. Glück hast und du stirbst nicht, bist du querschnittgelähmt oder kannst sonst wie körperlich behindert sein. Auch keine schöne Aussicht.
Du denkst, es gibt keine andere Lösung. Hast du wirklich an alles gedacht? Jede Hilfe in Anspruch genommen? Es gibt so viele Möglichkeiten. Und du weißt nicht, wie das Morgen ausschaut. Das Leben lauert dir in den Situationen auf, wann du es am wenigsten erwartest! Und was verlierst du, wenn du noch einen Tag wartest? Wer früher stirbt, ist länger tot. Und ob das so toll ist, hat uns noch keiner bestätigen können.
Aber wenn du reden willst, es gibt viele Leute, die dir helfen wollen und können! Hier eine Liste von ein paar Organisationen, die für dich da sind:

Telefonseelsorge
www.telefonseelsorge.at
rund um die Uhr unter der Nummer 142

Psychosozialer Dienst der Stadt Wien
www.psd-wien.at
rund um die Uhr unter der Nummer 01 / 313 30

Kriseninterventionszentrum Wien
www.kriseninterventionszentrum.at
Mo – Fr, 10:00 – 17:00 unter der Nummer 01 / 406 95 95
Oder Spitalgasse 11, 3. Stock, 1090 Wien

Schau dir das an. Denk drüber nach. Rede drüber.
Du bist nicht allein.


(und eine Sendung gibt's auch zu dem Thema)

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