Montag, 2. Januar 2006

Und gleich noch

ein Eindruck von damals...

Zysten

Ja, und? Erzähl, wie war's? sagt er.
Ja. Eh ganz in Ordnung.
Ganz in Ordnung? Die ganze Knallerei? Die zwanghaft ausgelassenen Leute? Dieses ganze Tralala rundherum? sagt er.
Schon. Ohrenpfeifen am nächsten Tag gehört irgendwie dazu. Halbchoreographierte Tanzeinlagen auf dem Hauptplatz mit einer betrunkenen Menge als Subjekt und Objekt hat schon was Absurd-Witziges. Und die Feier war ein voller Erfolg!
Sag einmal, seit wann bist du so handzahm? Was ist mit deiner Zyste voll Hass und Sarkasmus, wenn du sie brauchst? sagt er.
Muss ich immer alles schlecht machen?
Was heißt schlecht machen? Das meiste ist doch eh schon schlecht an sich, und du konstatierst nur das Offensichtliche. sagt er.
Weißt du was? Halt deine Klappe. Du nervst. Und du bist fehl am Platz. Schluss mit dem Herumgesuder!
Ein neues Jahr fängt an.

wayoff

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Tiefschnee

Was war denn das für ein Abend?
Er schlägt den Kragen seiner Jacke hoch und storcht durch den Neuschnee. Kristalliner Wind beißt ihn ins Gesicht.
Menschen haben schon etwas Seltsames an sich. Vor allem, wenn die hochexplosive Mischung aus Alkohol und Hormonen aufeinander trifft. Verknallgasreaktion.
Hölzerne Finger ziehen den Kragen enger.
So wirklich verstehen tut er es nicht.
Haben die nichts Besseres zu tun? Winterliche Sentimentalität!
Hinter ihm schwarze Spuren im Schnee. Er dreht sich nicht um.

Freitag, 16. Dezember 2005

Bomben werfen

Es ist eine hohe Kunst, sagt er. Es braucht gutes Gespür fürs Bomben werfen. Gespür für die richtige Zusammensetzung, die richtige Platzierung und - last, not least - das Timing. Und Poesie.
Während jeder Mensch mit einigermaßen handwerklichem Geschick eine Bombe basteln kann und mit ein bisschen Hausverstand das richtige Setting findet, ist die Poesie dasjenige, das einen Pyromanen von einem Ästhetiker unterscheidet:
Neokonservative Artikel in einem linksliberalen Blatt. Anus-Mundi-Debatten in einer Regionalzeitung. Eine Eloge des Transzendentalen in einem positivistischen Wissenschaftsmagazin.
Die Reaktion nach der Explosion ist vorhersehbar: Allgemeiner Aufruhr, Leserbriefwelle, Gegendarstellung. Du kennst es.
Es gibt viele Gründe für die Freude am Bomben werfen.
Leute zu erschrecken.
Abzulenken.
Alteingesessenes zu zerstören.
Oder aus Liebe zur Schönheit des Destruktiven.
Pack dein Dynamit und mach dich auf, die vielen zerstörenswürdigen Dinge in Spreißeln zu sprengen!

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Totwiedergeburten

Würdest du noch mal mit mir schlafen, auch wenn es das letzte Mal ist?
Ja, bitte? Nein, danke?
So hat er sich das erste Treffen nach der Trennung nicht vorgestellt. Oder eigentlich doch, aber nur in einem Teil seines Bewusstseins, dem er keinen Zugang zu seiner Fantasie gestatten wollte.
Seine Erwartungen an diesen Abend: Unausgesprochenes aussprechen. Wunden lecken. Die Erinnerung zu Grabe tragen.
Und jetzt die Alternative: die Geschichte aufwärmen. Runterfahren und neustarten. Die Stromkabel anschließen, neues Herz implantieren und die untote Kreatur erwecken.
Die zweite Variante wählt ihn aus.
Der Sex - besser? schlechter? animalischer!
Danach zieht er sich an und geht. Schulterzucken. Wir rufen uns zsam.

Und die untote Kreatur läuft frei und lauert darauf, seinen Meister zu zerstören.

Freitag, 9. Dezember 2005

Zur Pflege des Galgenhumors

Es geht nix über den Sarkasmus von Dilbert-Zeichner Scott Adams. Tja.

Sourpuss

Noch Fragen?

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Adventschmarren

6 Veranstaltungen an einem Abend - ich glaube, das ist neuer Rekord. Alle mit mehr oder weniger starkem Adventflair. Aber mehr weniger als mehr. Weil punschgetränkte Weihnachtsmänner als Einstimmung für Weihnachten - egal. Was reg ich mich auf, die Weihnachtsstimmung (was immer das ist) kommt frühestens unter dem Christbaum.

Dennoch, die Feierwut der Leute ist beachtlich. Eh jedes Jahr. Nur dieses Jahr bin ich erstmals auf der anderen Seite. Auf der Seite der Leute, die zuschauen und leise den Kopf schütteln, anstatt von einer Feier zur nächsten zu jetten. Seltsame Erfahrung...

Dienstag, 6. Dezember 2005

Öffentlichkeit

Chef sagt: Auf in die Öffentlichkeit. Wir müssen uns präsentieren, ins Bewusstsein der Menschen dringen. Durch die Betonmauer der Ignoranz.

Gut. Dann seien meine Gedanken der Hammer und meine Worte der Meißel! Wär ja nicht das erste Mal, dass ein Mann auf Windmühlen losgeht!

Nur der leicht dickliche Sancho Pansa auf seinem trägen Esel hinter mir, der murmelt unverständliches Zeug in seinen Bart, knurrt gelegentlich, er hat die Nase voll und will eine Pause machen. Gut dass er nicht das Kommando hat.

Mittwoch, 30. November 2005

Diplomarbeitsblues

Wenn die Sonne untergeht
und der blaue Mond von Josefstadt
wie Don Quichotte
gegen die Sterne anreitet
Dann beginnt mein Blues
mein Dipomarbeitsblues.
Oh yeah.

Jede Nacht vorm Laptop
der Kampf gegen leere Seiten
gegen leere Gehirnzellen
bis 5 Uhr morgens
Das ist mein Blues
mein Diplomarbeitsblues.
Oh yeah.

Ungesunde Ernährung
Zigaretten und Kaffee
Und schon seit Jahren
die Sonne nicht mehr gesehen
das gibt mir den Blues
den Diplomarbeitsblues.
Oh yeah.

Der Kontakt mit den Freunden
ist kalt wie Schnee
und wenn ich sie treffe
gehns mir am Arsch vorbei
und das wegen dem Blues
dem Diplomarbeitsblues.
Oh yeah.

Ich bin müd, d'Händ zittern
Ich spring von der Bruck
doch selbst die Engel im Himmel
spieln das alte Lied
Sie spielen den Blues
den Diplomarbeitsblues.
Oh yeah.

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